Unser 1. Vorsitzender Alfred Barth.

Wie ich zum KaRo kam...

Im Jahre 1977 fiel mir in meinem Heimatort Ladenburg eine von einem älteren Mann gefahrene gelbe BMW Isetta auf, an der ich mir oftmals die Nase platt drückte. Zeitgleich fand ich ein altes Photo aus dem Jahre 1958, auf welchem mein Onkel aus dem schwäbischen mit der Isetta im Garten meines Vaters fuhr, ich lag als Zweijähriger auf der Hutablage.
So reifte in mir der Plan eine Isetta zu suchen und ich fuhr ein Jahr zufrieden mit ihr umher, bis ich in der Zeitung von einem Messerschmitt-Treffen in Heidelberg las. Beim Anblick dieses Fahrzeugs war ich begeistert. Aber es sollte noch etwas dauern...
Als ich dann 1980 das Alltagsauto an einer Tankstelle zur Reparatur hatte, fragte mich der Chef, wann ich das Auto wieder bräuchte. Ich meinte "eilt nicht, habe noch eine Isetta". Darauf offenbarte er mir, er hätte hinten im Hof einen Messerschmitt Kabinenroller, den könne ich für 800,00 DM haben. Ich schaute ihn mir gleich an, er war natürlich zerlegt, die Plexiglashaube eingeschlagen und der Motor drehte sich nicht, da der Zylinderkopf demontiert und somit der Kolben durch angesammeltes Regenwasser fest gerostet war. Ob der Messerschmitt komplett war konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen.
Da ich auch nicht wusste wo ich den KaRo lagern könnte zerschlug sich vorerst mein Plan. Ein knappes Jahr später erfuhr ich dass die Tankstelle abgerissen werden sollte, der KaRo stand für 200 DM zur Disposition. Ein kurzes Telefonat, "die Anlieferung kostet zusätzlich 30,00 DM", "okay ich nehme ihn", die Sache war klar. Am Freitag den 13. im Juni 1980 wurde er dann in Teilen "angeliefert", inzwischen konnte ein alter Schuppen in Heidelberg der Unterbringung dienen.
Ein halbes Jahr vorher hörte ich von einem KaRo, der im Odenwald zwischen Tannenbäumen in der Nähe eines Bauernhofs stand. Es fehlte der Motor, der Bug war mit einem Beil eingeschlagen und all zuviel dran war auch nicht mehr. Da ich ihn nun in dem alten Schuppen lagern konnte, machte es Sinn ihn abzutransportieren, der KaRo wurde dann in Teilen zerlegt.
Die Restauration dauerte ein Jahr, bis der KaRo in weinrot mit schwarzem Verdeck den TÜV-Segen erhielt. Dann ging es auf Urlaubsfahrt nach Südfrankreich an die Cote d`Azur und zurück über die Route de Grandes Alpes. Auf der Reise war nur ein Auspuffdichtring zu ersetzen.

Nun ist diese Geschichte fast 30 Jahre her und ich habe keine Stunde davon bereut.

Im Gegenteil...